Waschanleitung und FAQ
Was ist Moúro-Seide?
Unsere exklusive Moúro-Seide ist eine extra eng gewebte, und damit schwere Seide des griechischen Maulbeerspinners. Das macht sie besonders weich, elastisch und widerstandsfähig.
Wo genau wird produziert?
Unsere Seide wird in einem kleinen Familienbetrieb in einem kleinen Dorf östlich von Theassoliniki, Griechenland gewebt. Der Ort liegt mitten in einem Naturschutzgebiet - ideale Bedingungen für die sensible Raupe, die keinerlei Chemikalien duldet. Die Kissenbezüge werden ebenfalls in einem kleinen Familienbetrieb in Athen genäht.
Wie pflege ich meinen Bezug am besten?
Der Feinwaschgang Deiner Waschmaschine bei 30°C und 600-800 Umdrehungen, und handelsübliches Feinwaschmittel sind vollkommen ausreichend, um lange etwas von unserer Moúro-Seide zu haben.
Du kannst selbstverständlich auch spezielles Seidenwaschmittel nutzen, die Bezüge per Hand waschen oder in die Reinigung geben, wenn Du Dir unsicher bist.
Mein Bezug ist ausversehen im 30°-Waschgang mit "normalem" Waschmittel gelandet, ist er nun hinüber?
Nein. Zu oft sollte das nicht passieren, da die aggressive Subastanz des Waschmittels, die oft längere Wasserphase und die starke Schleuderung unserer Seidenfaser schadet.
Da ist ein Fleck. Darf ich die Seide chloren?
Nein. Wenn Seide etwas überhaupt nicht gut verträgt, dann Chlorbleiche. Die gute Nachricht: Man kann vor allem unsere weiße Moúro-Seide ab und an jedoch auch mal bei 60°C waschen, und sogar bis zu 75°C in den Trockner werfen, wenn beispielsweise Haarwachs oder Make-Up in der seichten Feinwäsche nicht verschwunden sind.
Mein Bezug wirkt nach dem Waschen etwas matt. Wie wird er wieder weich?
Ein Schuss farbloser Essig im Spülwasser kann Kalkreste entfernen, und der Moúro-Seide zu neuer Elastizität verhelfen. Wenn Du ihn dann noch klamm, bei niedriger Temperatur bügelst, wird er fast sicher wieder glänzen.
Hast Du Deinen Bezug allerdings zu heiß gewaschen oder stundenlang in der Sonne getrocknet, könnte es bald Zeit sein, ihn auf dem Kompost zu begraben.
Darf Seide in die Waschmaschine?
Ja
Darf Seide nass werden?
Ja - dass hier Flecken entstehen, die die Seide ruinieren könnte ist seltsamerweise ein Mythos der sich wacker hält.
Darf Seide in den Trockner?
Ja, bei maximal 75°C. Richtig gut findet der Bezug und die Umwelt das allerdings nicht. Seide trocknet natürlicherweise schon innerhalb weniger Stunden. Ein Trockner sollte hier gar nicht nötig werden.
Wieso seid Ihr nicht fair und bio zertifiziert?
Zertifikate sind aufwändig, intransparent und teuer. Wir wollen sie uns erst "leisten", wenn unser kleines Business groß genug für diesen Posten ist.
Ist Seide vegan?
Seidenraupen und Seidenspinner sind Insekten, also nein. Diese leben ohne Eingriff in die Natur für etwa drei bis vier Wochen als Raupen. Sobald diese schlüpfen, leben die Männchen für 12 Stunden nur um sich zu paaren, die Weibchen für weitere 12 Stunden zur Eiablage. Ohne etwas zu essen oder gar Organen, die Nahrung verabeiten könnten sterben die Falter dann eines natürlichen Todes. Jetzt kommt der unangenehme Teil: Kokons, die durch den schlüfenden Falter mit säurehaltigem Speichel verletzt werden, können nur noch für rauhe Wildseide genutzt werden - die kurzen Fädchen sind unbrauchbar für weiche Stoffe. Daher tötet man die Raupen noch im Kokon ein paar Tage vor der Metamorphose durch einen kurzen Hitzeschock im Ofen. Anders als bei Fischen, echten Schmetterlingen und Nachtfaltern haben diese Zuchtfalter so gut wie keine Organe oder gar ein zentrales Nervensystem. Dennoch werden sie nicht lange im Wasserbad zu Tode gekocht - dies ist ebenfalls ein sich wacker haltendes Gerücht.
Ist die Seidenindustrie nachhaltig, oder gar gut für die Umwelt?
Wir können nur von unserer griechischen Seide sprechen und dies eindeutig bejahen. Dass wir nur organische, und damit kompostierbare Materialen benutzen ist nur ein Teil der Geschichte. Unsere Seidenweberei liegt in einem Naturschutzgebiet im Nordosten Griechenlands. Dort wachsen auch die unzähligen Maulbeerbäume, die einst als Futter für die Raupen angebaut wurden - gut abgeschirmt von Feldern, die chemisch bearbeitet werden. Die Baumplantagen sind der ideale Brutplatz für teilweise endemische Raubvögel - ein Paradies für Ornitholog*innen. Weniger nachhaltig sind die Arbeitsplätze in dieser Industrie - faire Löhne und Arbeitsbedingungen einerseits, Landflucht andererseits, synthetische Alternativfasern in der Mode, und Steuern die Europa zugute kommen würden, machen europäische Seide zwar exzellent, aber preislich nicht konkurrenzfähig - damit ist die europäische Seidenindustrie fast ausgestorben und mit ihr Arbeitsplätze, die einst eine ganze Region ernährt haben.